Hier ist bald mehr zu lesen!

Wir sind dabei, Dr. Siegmund Kaisers Schicksal zu dokumentieren.

Rolle in der Sektion

Dr. Siegmund Kaiser ist der Sektion Frankfurt am Main des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins im Jahr 1920 beigetreten. Bisher wissen wir noch nicht, in welcher Weise er am Leben der Sektion teilgenommen hat. Als sogenannter "Frontkämpfer" hätte er nach der Einführung des sogenannten "Arierparagrafen" Mitglied der Sektion bleiben können. Ob er dennoch 1933 aus der Sektion ausgetreten ist oder ausgeschlossen wurde, entzieht sich vorerst unserer Kenntnis.

Verfolgungsschicksal

Dr. Siegmund Kaiser konnte als sogenannter "Frontkämpfer" auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten noch als Rechtsanwalt tätig sein. Ihm wurde allerdings bereits im Juni 1933 das Notariat entzogen. Im Zuge der Novemberpogrome 1938 ist Siegmund Kaiser verhaftet und in das KZ Dachau verschleppt worden, aus dem er am 29. Dezember 1938 entlassen wurde. Zum 1. Dezember 1938 wurde ihm die Zulassung als Rechtsanwalt entzogen. Nach dieser Zeit konnte Siegmund Kaiser nur noch als sogenannter "Rechtskonsulent" für jüdische Mandanten aktiv werden. Seine Auswanderungsbemühungen nach Bolivien scheiterten.

Im Juli 1942 verhaftete ihn die Frankfurter Gestapo und überstellte ihn im Oktober in das KZ Buchenwald. Von dort aus ist er im November 1942 in das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz deportiert und dort Ende Dezember 1942 ermordet worden.

Seine nichtjüdische Ehefrau Dora Kaiser, geb. Kühn, und die drei Kinder überlebten die Verfolgung. Sie wanderten im Jahre 1947 über die Schweiz nach Argentinien aus. Die Tochter Gisela Kaiser lebte später in den USA.