Hier ist bald mehr zu lesen!
Wir sind dabei, Gerda Lesers Schicksal zu dokumentieren.
Im Oktober 1931 wurde Gerda Leser auf Empfehlung ihres Ehemannes, Rechtsanwalt Dr. Albert Leser, in die Sektion Frankfurt am Main des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins aufgenommen. Ihr Ehemann war der Sektion 1928 beigetreten, und zwar auf Empfehlung des Rechtsanwalts Dr. Bruno Wendt und des Staatsanwalts Dr. Curt Albrecht, aktiv im Vorstand der Frankfurter Sektion.
In welcher Form Gerda Leser am Sektionsleben teilgenommen hat, können wir mangels Quellen zurzeit nicht sagen. Es ist auch unklar, ob sie 1933 oder später aus der Sektion ausgetreten ist oder ausgeschlossen wurde.
Gerda Leser konnte im Herbst 1934 mit ihrem Ehemann und den zwei Kindern nach Dänemark gehen und sich dort an ihrem Zweitwohnsitz der direkten Verfolgung durch die Nationalsozialisten entziehen. Während die Lesers 1931 noch in Frankfurt mit Wohnsitz in der "Guiolettstraße 43" geführt wurden, finden sie sich 1936 im Bad Godesberger Adressbuch mit der Anschrift Büchelstraße 55. Im selben Haus waren auch der Schwager Dr. Paul Leser und die Schwiegermutter Helene Leser gemeldet.
1937 wanderte die Familie Leser in die USA aus. Dort ließen sich Gerda und Albert Leser scheiden. Gerda heiratete im Mai 1942 den Journalisten Will Schaber, den sie über die German American Writers Association kennengelernt hatte, und trug fortan den Namen Gerda Schaber. Will Schaber war im Oktober 1938 in die USA ausgewandert. Sie lebten mit ihrer 1926 geborenen Tochter Bettina aus ihrer ersten Ehe anfangs in Leonia (New Yersey) und später in Washington Heights (New York City).
Gerda Schaber starb im Jahr 2000 mit 95 Jahren, ihre Tochter Bettina Coon 2020. Ihr erster Ehemann, der in den USA den Namen Albert Lestoque trug, starb 1960 auf einer Deutschlandreise in Bonn, während ihr zweiter Ehemann Will Schaber 1996 in New York City im Alter von 91 Jahren gestorben ist.
Quellen und Literatur
Stolpersteine für Albert, Gerda, Bettina und Walter Leser in Bonn.
Findbuch des Nachlasses von Will Schaber, bearbeitet von Claudia Bartels. Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund. Dortmund 2005, online abrufbar