Hier ist bald mehr zu lesen!
Wir sind dabei, Dr. Siegfried Sterns Schicksal zu dokumentieren.

Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zog Dr. Siegfried Stern nach Frankfurt am Main und arbeitete dort als Rechtsanwalt. Im Frankfurter Adressbuch 1914 ist er erstmals mit einer Kanzlei im Opernplatz 4 und der Wohnung in der Klüber-Straße 12 vermerkt. Nach dem Ende seines Kriegsdienstes hat Siegfried Stern die Rechtsanwaltskanzlei in Frankfurt wieder eröffnet. So war er im Frankfurter Adressbuch des Jahres 1919 mit der Anschrift "Elsheimer Str. 8" verzeichnet, während die Zeitungsanzeige vom Januar 1919 als Büroanschrift die Schillerstraße 12 nennt. Somit hat Siegfried Stern sowohl seine Kanzlei an anderer Stelle eröffnet als auch eine neue Wohnung gefunden. Seit September 1920 war er am Landgericht Frankfurt als Rechtsanwalt zugelassen. Zumindest zeitweilig ist er in der ersten Hälfte der 1920er Jahre für das Bankhaus Dreyfus & Co. in Frankfurt tätig gewesen. Im November 1925 wurde er schließlich zum Notar bestellt. Im damaligen Adressbuch ist er mit der Anschrift Schillerstraße 12 verzeichnet. Um 1929 ist Siegfried Stern mit seiner Kanzlei in die Hochstraße 36 umgezogen. 1932 hieß es im Adressbuch "Büro und Wohnhaus" in der Hochstraße 36.
Als sogenannter "Frontkämpfer" konnte Dr. Siegfried Stern auch nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten weiterhin als Rechtsanwalt und Notar tätig sein. Im November 1935 wurde ihm jedoch das Notariat entzogen. Er wohnte bis zuletzt in der Hochstraße 36. Im Juli des folgenden Jahres hat er dann seine Zulassung als Rechtsanwalt zurückgegeben. Anschließend ist Siegfried Stern nach Wien ausgewandert. Ob er später aus Österreich emigrieren konnte, muss noch geklärt werden.
Dr. Siegfried Stern ist der Sektion Frankfurt am Main des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins im Jahr 1921 beigetreten. In welcher Weise er am Sektionsleben teilgenommen hat, entzieht sich vorerst unserer Kenntnis. Als ehemaliger "Frontkämpfer" hätte er auch nach 1933 Mitglied der Sektion sein können. Ob er vor seiner Auswanderung nach Wien im Jahr 1936 aus der Sektion ausgetreten ist oder ausgeschlossen wurde, können wir mangels Quellen derzeit nicht sagen.